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Deutlich mehr als ein neues Wohnviertel

Deutlich mehr als ein neues Wohnviertel


Interview mit Peter Kleine,
Oberbürgermeister der Stadt Weimar

Peter Kleine, nach 10 Jahren Stillstand beginnen nun die Bauarbeiten an der Eduard-Rosenthal-Straße. Am Ende hat Weimar ein neues Wohnquartier, das Kirschberg-Quartier. Ende gut, alles gut?

Die Frage muss ich mit einem klaren »Ja« beantworten. Ich freue mich sehr, dass die Nutzbarmachung des historischen Schlachthofs und vor allem des dahinter liegenden Brachgeländes endlich Fahrt aufnimmt. Die Lage und das gut durchdachte und sehr moderne, ökologische Konzept schaffen dringend benötigten Wohnraum für Weimarerinnen und Weimarer, aber auch für Familien aus dem Umland. Zudem bin ich sehr froh, dass mit der BPD ein so renommierter und traditionsreicher Gebietsentwickler das Heft des Handelns in der Hand hält, der Weimar nicht nur wachsen lässt, sondern auch ein Garant darstellt, dass das Projekt auch im geplanten Zeitraum umgesetzt werden kann.


Wieviel Einflussmöglichkeit hat denn eine Stadt überhaupt, wenn ein Investor bauen will?

Wir haben uns von Beginn an eng abgestimmt, waren und sind in guten konstruktiven Gesprächen. Sie dürfen nicht vergessen: als Stadt müssen wir die Planungsgrundlagen schaffen. So haben wir in einem ersten Schritt den bis dato bestehenden und nicht mehr zeitgemäßen Bebauungsplan geändert. Dies geschah erst Anfang dieses Jahres. Damit wurde der Weg für die jetzige Entwicklung frei gemacht. Im zweiten Schritt erteilen wir die Baugenehmigungen und da hat die Stadt Weimar auch einen Gestaltungsspielraum, den wir gerne nutzen. Das Thema wurde übrigens auch intensiv im Stadtrat beraten. Ich denke, am Ende ist es uns gelungen, die Ideen von BPD und die Interessen der Stadt Weimar und ihrer Bevölkerung gut miteinander abzustimmen.

Denken Sie, das neue Kirschberg-Quartier wird gut angenommen?

Davon bin ich überzeugt. Herr Joosten hat ja bereits deutlich gemacht, dass es um mehr geht, als nur den Bau von Wohnungen. Der Ansatz der lebendigen Räume und vor allem die Kooperation mit vielen Kultureinrichtungen der Stadt zeigen mir, dass hier deutlich mehr entsteht als irgendein neues beliebiges Wohnviertel. Hier mache ich sogar einen Trend in Weimar aus. Wenn auch im Ansatz durchaus unterschiedlich, zeigen die wichtigen aktuellen Neubauprojekte in Weimar, wie die »Ro70« oder die »Alte Feuerwache« und jetzt auch das Kirschberg-Quartier, dass ein Umdenken stattfindet: weg von reinen »Baugebieten« hin zu Lebensräumen. Alle Projekte der jüngsten Vergangenheit setzen sich intensiv mit der Geschichte und den Geschichten vor Ort auseinander. So bewahrt Weimar sein eigenständiges Gesicht. Das ist der Grund, warum ich so sicher bin, dass das Kirschberg-Quartier unserer wachsenden Stadt sehr gut tun wird. Darauf bin ich als Oberbürgermeister auch sehr stolz.

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